Die Liparischen oder Äolischen Inseln sind eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im Tyrrhenischen Meer vor der Nordküste Siziliens.
Die sieben bewohnten Inseln gehören zur Provinz Messina der Region Sizilien. Die größeren Inseln Lipari, Vulcano und Salina bilden das Zentrum.
Die kleineren Inseln Filicudi und Alicudi formen den westlichen Ausleger und die ebenfalls kleinen Inseln Panarea und Stromboli den östlichen Ausleger.
Durch Verfilmung (»Terra di Dio«) und den gleichnamigen permanent aktiven Vulkan dürfte die Insel Stromboli
am bekanntesten sein. Auch die Insel Salina war Kulisse einer bekannten Verfilmung der neunziger Jahre (»Il Postino«).
Die nächste Insel Vulcano befindet sich etwa 20 Kilometer vor der Küste. Die maximale West-Ost-Ausdehnung des Archipels beträgt etwa
85 Kilometer. Die größte Insel ist Lipari mit 37,6 Quadratkilometern. Die höchste Erhebung stellt mit 962 Metern der Monte Fossa delle Felci auf der
Insel Salina dar. Die zweithöchste Erhebung misst der etwa vierzig Meter niedrigere aktive Vulkan Stromboli. Außer auf Stromboli, dessen Vulkan
tatsächlich ständig Lava spuckt, herrscht lediglich auf Vulcano noch vulkanische Aktivität in Form von Fumarolen und Thermalquellen.
Liparische Inseln
Tourismusbüro
Nach meinen Recherchen gibt es keine offizielle Internetpräsenz eines Tourismusbüros der Liparischen Inseln. Es scheint, dass die Aufgabe
der Touristeninformation für diese Inselgruppe in private Hände abgegeben wurde. Es existieren verschiedene kommerzielle Internetseiten, die sich mit
den Liparischen Inseln befassen, welche ich hier aber nicht weiter aufgelistet habe. Bleibt der Verweis auf das offizielle Tourismusbüro für Italien
in Deutschland »ENIT«.
Ich bin mir nicht sicher, ob es deutsche Pauschalurlaube der namhaften Reiseveranstalter für diese relativ unbekannte Inselgruppe gibt.
Es gibt aber einige wenige Spezialveranstalter, die Wanderreisen mit Rundumversorgung anbieten. Diese sind nach meinem Geschmack jedoch zu kurz, um den
Archipel in Gänze kennenzulernen. Außerdem sagt mir der streng festgelegte Reiseplan in einer Gruppe nicht zu. Daher favorisierte ich eine von mir
selbst geplante ganz individuelle Reise ohne die Inanspruchnahme eines Reisebüros. Die Reise besteht im Grunde genommen aus zwei Komponenten,
die ich im Internet gebucht hatte: Flug und Unterkünfte. Den Transport auf und zwischen den Inseln organisierte ich vor Ort. Siehe mein Reiseplan
in der PDF-Datei.
Ich plante alle Liparischen Inseln, außer Alicudi zu besuchen. Die Insel Filicudi plante ich mit Tagesausflügen von der Insel Salina aus zu besuchen.
Zunächst ließ ich mich von einem Wanderführer inspirieren, welche Wanderungen ich in etwa machen möchte, siehe Abschnitt »Wanderführer«.
Dies ergab eine Aufenthaltsdauer von drei bis fünf Tagen je Insel, eine gesamte Reisedauer von 19 Tagen und insgesamt fünf Standorte. Die von mir ausgesuchten
Unterkünfte buchte ich dann schließlich im Internet. Siehe Abschnitt »Unterbringung«.
Die Reisezeit sollte in meinem Fall im Mai sein, siehe Abschnitt »Wetter«. Beim Fluganbieter erkundigte ich mich nach den
Preisen für die gewünschte Reisezeit. Durch das Verschieben der Reisezeit um einige Tage nach vorn oder hinten und durch die Rückkehr vor Pfingsten, konnte
ich den Flugpreis optimieren, siehe Abschnitt »Fluggesellschaft«. Den Bustransfer zwischen dem Flughafen in Catania und
dem Hafenstädtchen Milazzo regelte ich vor Ort, sowie den Transport auf und zwischen den Inseln, siehe Abschnitt »Mobilität«.
Die schnellste und wahrscheinlich auch komfortabelste Anreise auf die Liparischen Inseln erfolgt von Catania aus, das an der Ostküste Siziliens
gelegen ist. Die Inseln selbst verfügen über keinen Flughafen. Derzeit bedienen die zwei Fluggesellschaften »Lufthansa« und »Air Malta«
die Strecke zwischen meiner Heimatstadt München und Catania. Über die gängigen Flugbuchungsportale kann jeder einen passenden Flug für seinen Abflugort heraussuchen
unter Berücksichtigung von Preis und Flugzeiten. Man sollte berücksichtigen, zwecks Weitertransport am selben Tag auf die Inseln bzw. von den Inseln, dass die Anreise
nach Catania früh und die Abreise von Catania spät erfolgt.
Bei der Mobilität ist zu unterscheiden zwischen den Transportmitteln zu den Inseln, zwischen den Inseln und auf den Inseln.
Zwischen dem Flughafen von Catania und dem Hafen von Milazzo verkehrt, je nach Saison, zwei oder viermal täglich die Firma »Giuntabus« mit einem
Pendeldienst. Die Direktfahrt über die Autostrade A18 und A20 dauert knappe zwei Stunden. Ebenfalls ist es möglich, mit »SAIS«
vom Flughafen nach Messina zu fahren und dort mit Anschluss umzusteigen in den »Giuntabus« nach Milazzo.
Zahlreiche Fährverbindungen gibt es von Milazzo zu den Liparischen Inseln und zwischen den Inseln. Die Strecken werden hauptsächlich von den Firmen
»Liberty Lines« und »Siremar« bedient. Die Insel Lipari dient als Drehkreuz. Es wird unterschieden zwischen den langsameren und billigeren
Autofähren (Traghetti) und den schnelleren und teureren Tragflügelbooten (Aliscafi). Reservierungen sind nicht erforderlich, da es immer ausreichend Platz gibt.
Den Fahrschein kauft man unmittelbar vor der Abfahrt am Schalter der jeweiligen Firma, der sich immer in direkter Nähe zum jeweiligen Hafen befindet.
Für den Transport auf den Inseln nützt man die eigenen Füße (Filicudi, Panarea und Stromboli) oder einen Roller bzw. Quad (Vulcano, Lipari und Salina).
Da die Inseln recht klein sind, erübrigt sich ein Auto, das ohnehin nur auf den letztgenannten Inseln gemietet werden könnte. Mountainbikes kommen eventuell auch in Betracht.
Auf Lipari und Salina kann auch der Bus oder eventuell das Taxi genommen werden.
Mein Reisemonat Mai gilt für die Liparischen Inseln als Nebensaison. Das macht sich auch in den Hotelzimmerpreisen bemerkbar.
Nirgendwo zahlte ich für ein Zimmer in der Klasse drei bis vier Sterne mehr als 80 Euro. Selbst nicht auf der Luxusinsel Panarea, wo sich gerne
der italienische Jetset mittels Hubschrauber niederlässt. Es ist der Monat August, der für gepfefferte Preise sorgt, wenn die Inseln von
zahlreichen italienischen Touristen überfallen werden. Aber die Hochsaison ist fürs Wandern sowieso eher ungeeignet.
Selbstverständlich gibt es auch noch billigere Hotels oder Zimmer mit Frühstück bei Privatleuten, genannt »Affittacamere«, aber ich wollte mir einen gewissen
Komfort gönnen. Die von mir besuchten Hotels habe ich nicht direkt gebucht, sondern, weil etwas preisgünstiger, über die zahlreichen
Hotelbuchungsportale im Internet. Wenn man Glück hat, kann man eventuell noch ein Schnäppchen schlagen. So geschehen beim Hotel »Villa Meligunis«
für 78 Euro die Nacht. Es sei eines der Spitzenhäuser der Liparen und gehöre zu den 200 besten Hotels Italiens. In der Nachbetrachtung allerdings weit übertrieben...
Als ich meinen Freunden und Bekannten erzählte, dass ich die Liparischen Inseln besuchen würde, musste ich fast allen erklären, wo sie denn liegen.
Jedoch ganz so unbekannt sind die Inseln nun auch wieder nicht, als dass es keine Reiseliteratur von ihnen geben würde. Die meisten Reiseverlage haben die
Inseln im Programm. Und da ich Ausschau hielt nach einer aktuellen Auflage, wurde ich beim Verlag »Michael Müller« fündig.
Der Reiseführer leitet mit Hintergründen wie Geologie, Geografie, Bevölkerung und Wirtschaft ein. Er beschreibt die verschiedenen Anreisemöglichkeiten,
sowie Transportmöglichkeiten auf den Inseln und Wissenswertes von A bis Z. Im zweiten Teil werden die einzelnen Inseln beschrieben samt jeweils einer Wandertour.
Gibt es bei den Reiseführern eine größere Auswahl, so sieht das bei den Wanderführern ein wenig anders aus. Ich kann den Wanderführer
aus dem Reiseverlag »Iwanowski« empfehlen. Der größte Teil des Führers beschreibt insgesamt 30 Wanderrouten auf allen Inseln. Jede Beschreibung leitet
mit Informationen zur Route ein, darunter einem Steckbrief bzgl. Charakter, Gehzeit, Länge, Höhendifferenz und Markierung. Es folgen ein Höhenprofil,
eine Karte und die genaue Wegbeschreibung.
Der Reiseführer leitet mit Hintergründen wie Geologie, Geografie, Bevölkerung und Wirtschaft ein. Er beschreibt die verschiedenen Anreisemöglichkeiten,
sowie Transportmöglichkeiten auf den Inseln und Wissenswertes von A bis Z. Im zweiten Teil werden die einzelnen Inseln beschrieben samt jeweils einer Wandertour.
WanderführerLiparische InselnPeter Amann305 SeitenReisebuchverlag IwanowskiEUR 14,95Nicht mehr erhältlichIwanowski's Reisebuchverlag
Wanderkarte
Die Auswahl an Wanderkarten ist noch übersichtlicher. Hier existiert praktisch nur jene aus dem Kartenverlag »Kompass«. Die reiß- und wetterfeste Karte
bildet alle Inseln im Maßstab 1:25000 ab. Sämtliche Fahr- und Wanderwege sowie Aussichtspunkte, Badeplätze und Hotels sind eingezeichnet. Zusätzlich enthält die Karte
einen Plan im Maßstab 1:5000 von Lipari-Stadt.
Auf den Liparischen Inseln herrscht ein mediterranes Klima, gekennzeichnet durch trockene warme Sommer und feuchte milde Winter.
Im Vergleich zum Festland trägt die Insellage im offenen Meer zu ausgeglichenen klimatischen Verhältnissen bei.
Typische Winde auf den Liparischen Inseln sind der kühle »Maestrale« aus Nordwest und der heiße »Scirocco« aus Südost.
Für Wanderaktivitäten gelten der Frühling und der Herbst als ideale Reisezeit. Klicke auf den nachfolgenden Verweis für die Wettervorhersage für Sizilien.
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